Irideszenz

Irideszenz bezeichnet ein optisches Phänomen: Farben verändern sich je nach Blickwinkel, Flächen beginnen zu schillern. Ähnlich vielfältig und überraschend präsentieren sich die Werke dieses Abends – changierend zwischen Kammerkonzert und Kammerspiel.
Karlheinz Stockhausens »Der kleine Harlekin« für Klarinette solo bringt nicht nur Musik, sondern auch Bewegung ins Spiel: Der Solist verkörpert die Figur durch Tanz und Rhythmus – selbst das Aufstampfen der Füße wird Teil der Komposition.
Luciano Berios »Opus Number Zoo – Children’s play« überrascht mit einer Mischung aus Musik und Erzählung. Jedes Mitglied des Bläserquintetts schlüpft abwechselnd in die Rolle des Sprechers oder der Sprecherin, während die anderen die Geschichten musikalisch ausgestalten. Mit diesem Stück feiert das Theater Aachen zugleich Berios 100. Geburtstag.
Auch Maurice Ravel, dessen 150. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird, ist Teil des Programms. Seine Sonate für Violine und Klavier, in den 1920er Jahren entstanden, ist sein letztes Kammermusikwerk und vereint feinen Witz und innovative Klangfarben. Der zweite Satz ist ein »Blues« – Ravels ganz eigene Interpretation der damals neuen Musikrichtung Jazz.

Die Kammerkonzert-Reihe wird von Daniel Wenzel und Paul Tulloch aus dem Sinfonieorchester Aachen kuratiert und verspricht einen schillernden Auftakt der Reihe.